Was das Leben im Tiny House mit Yoga zu tun hat
In einer Welt, die von ständigem Wandel und einer zunehmenden Sehnsucht nach alternativen Wohn- und Lebensweisen geprägt ist, erfreut sich das Leben im Tiny House immer größerer Beliebtheit. Die Idee, mit weniger Raum auszukommen, bringt viele positive Veränderungen mit sich. Doch was hat das Leben in einem Tiny House mit Yoga zu tun? In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie diese beiden Lebensstile ineinander greifen und wie man auch auf begrenztem Raum genügend Platz für eine erfüllende Yoga-Praxis findet.
Yoga und Leben im Tiny House
Minimalismus als Lebensphilosophie
Dauerhaft in einem Tiny House zu wohnen bedeutet, sich bewusst für Minimalismus zu entscheiden. Die begrenzte Wohnfläche nötigt uns quasi dazu, uns von überflüssigem Ballast zu befreien und unser Konsumverhalten bewusster zu gestalten. Diese Einstellung finden wir auch in den Grundprinzipien des Yoga wieder, die auf Achtsamkeit, Reduktion und dem Fokus auf das Wesentliche basieren.
Yoga lehrt uns, im gegenwärtigen Moment zu leben und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Und ein Tiny House bietet die dazu passende physische Umgebung, die uns daran erinnert, dass ein erfülltes Leben nicht unbedingt von materiellem Überfluss abhängt.
Yoga und das fünfte Element
Ein weiterer bedeutsamer Aspekt des Yoga ist die Verbindung zwischen Körper und Raum, oder auch Äther (das fünfte Element). Im Wesentlichen geht es darum, das Bewusstsein für den äußeren und inneren Raum zu stärken. In einem Tiny House ist diese Verbindung zwischen Körper und Raum unmittelbar spürbar, da jeder Quadratzentimeter effizient und somit bewusst genutzt werden muss. Die Yoga-Praxis in einem solchen Rahmen ermöglicht es, achtsamer mit den begrenzten Ressourcen umzugehen und das Element Raum intensiver wahrzunehmen.
Tipps für deine Yogapraxis im Tiny House
#1 Multifunktionale Möbel wählen
Um den begrenzten Raum optimal nutzen können, kann es von Vorteil sein, sich für Möbel zu entscheiden, die einerseits mehrere Zwecke erfüllen und andererseits leicht beweglich sind. So kann ich in meinem Tiny House beispielsweise den Esstisch schnell und unkompliziert zusammenklappen und beiseite stellen, sodass ich genügend Platz für meine Yogapraxis habe.
#2 Vertikalen Stauraum nutzen
Da wir im Tiny House vor allem in der Grundfläche begrenzt sind, lohnt es sich, sich Gedanken über die Nutzbarkeit von vertikalem Stauraum zu machen, in dem auch Yogautensilien wie Matten, Blöcke und Gurte ihren Platz finden können, ohne im Weg herumzustehen oder zu -liegen.
#3 Flexible Zeitplanung für die Praxis
Ich habe zurzeit den großen Vorteil, alleine (mit meinem Hund) im Tiny House zu leben, so kann ich wann immer ich Lust darauf habe, Yoga praktizieren. Sollte man jedoch mit einem Partner oder einer Parterin im Tiny House leben (wollen), muss man sich darüber im Klaren sein, dass man nicht einfach in einen anderen Raum "ausweichen" kann, um in Ruhe seine Asanas zu üben und zu meditieren. Hier schafft eine gut durchdachte Zeitplanung abhilfe. Außer natürlich, man findet ausreichend Platz, um gemeinsam Yoga zu praktizieren.
#4 Yoga im großen Wohnzimmer
Was ich persönlich am Leben im Tiny House am meisten liebe, ist die Nähe zur Natur. Mich trennt lediglich eine Tür von meinem großen Wohnzimmer - meinem Garten. Und da dies im Sommer die schönste Wohnraumerweiterung ist, findet natürlich auch ein Großteil meiner eigenen Yogapraxis unter freiem Himmel und an der frischen Luft statt.
Es mag anfangs vielleicht unmöglich erscheinen, in einem Tiny House ausreichend Platz für die täglichen Yogaübungen zu finden. Doch die Herausforderungen des begrenzten Raums können tatsächlich dazu dienen, eine noch tiefere Verbindung zu sich selbst und zur eigenen Praxis zu schaffen. Durch die bewusste Gestaltung des Wohnraums und die Anpassung der Praxis an die Gegebenheiten wird klar: Auch - oder besonders - auf kleinem Raum ist es möglich, ein erfülltes Leben im Einklang mit sich selbst und der Natur zu führen. Leben im Tiny House und Yoga sind somit nicht nur kompatibel, sondern können sich gegenseitig bereichern und zu einem ganzheitlichen Lebensstil beitragen.
#1 Dankbarkeit & Wertschätzung
Ich bin kein sonderlich geduldiger Mensch. Kaum verwunderlich also, dass ich mit dem Einzug ins Tiny House nicht warten konnte, bis es vollständig eingerichtet war.
In der ersten Zeit waren lediglich der Holzofen und ein Bett im Haus. Kein Strom, kein Wasseranschluss, keine Küche (ich hatte mein Tiny House damals bewusst ohne Einrichtung bestellt, da ich so viel wie möglich selbst bauen wollte).
Und ich war glücklich.
In dieser Zeit wurde mir vor allem bewusst, wie wenig wir tatsächlich zum Leben brauchen. Und in welchem Luxus ich bis dahin gelebt hatte.
Es tut gut, sich immer wieder vor Augen zu führen und wertzuschätzen, was bereits da ist, anstatt sich auf das zu fokussieren, was fehlt. Und dabei hilft mir mein Tiny House.
Ich habe hier bewusst nur die Dinge einziehen lassen, die mir ein gutes Gefühl geben und die ich tatsächlich auch brauche und verwende. Ich sehe den Wert der Dinge, die ich besitze, in jedem Winkel.
Für alles andere ist hier kein Platz. Und das ist gut so.
#2 Wir sind Teil der Natur
Für mich ist eines der schönsten Dinge am Tiny House, dass ich wieder mehr das Gefühl habe, wirklich Teil der Natur zu sein.
Im Sommer stehen stets sämtliche Fenster und Türen offen und ich lebe mehr draußen als drinnen.
Und im Winter, wenn es draußen schneit, das Feuer im Ofen prasselt und ich mich mit dem Hund gemütlich auf dem Sofa eingekuschelt habe, kann ich in der Dämmerung die Rehe beobachten, die sich auf Futtersuche aus unserem benachbarten Wald herauswagen und direkt an unserer Haustür vorbeispazieren.
In meiner damaligen großen Wohnung hatte ich stets das Gefühl, irgendwie abgetrennt zu sein. Vielleicht war es auch in gewissem Maße Einsamkeit.
Im Tiny House fühle ich mich verbunden. Nicht nur mit der Natur drum herum. Sondern vor allen Dingen auch mit mir selbst.
#3 Zeit für Veränderung
Von Anfang an war das Interesse am Tiny House groß.
Die meisten Menschen in unserem Dorf und der Umgebung kennen mich heute als "die, die in diesem winzigen Häuschen wohnt". Und auch, wenn sich die meisten davon nicht vorstellen könnten, dauerhaft darin zu leben, gibt es auf der anderen Seite unzählig viele Menschen, die im letzten Jahr mit ihren Fragen und ihrer Begeisterung auf mich zugekommen sind, da sie sich ihren eigenen Traum vom Tiny House verwirklichen möchten.
Die Welt ist bereit, für Veränderung, für eine neue Form des Wohnens und des Lebens.
Und ich persönlich denke, dass es gerade jetzt genau diese Veränderung braucht.
Ich bin unendlich froh und dankbar für meine Entscheidung, in eine Tiny House zu ziehen und ich würde es heute genau so wieder tun.